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Jugendliche niederschwellig in Politik einbinden [Stephanie Deimel]
Beschreibung | Vorgestellt wird eine Check-Liste für politische Entscheidungsträger_innen mit 10 Erfolgsfaktoren der Beteiligung benachteiligter/marginalisierter junger Menschen in politischen Prozessen.
Die Check-Liste entstand im Rahmen eines 1,5-jährigen "ERASMUS+ Jugend in Aktion" finanzierten Projekts von bOJA, dem bundesweiten Netzwerk für Offene Jugendarbeit, welches dieses Handlungsfeld vernetzt und vertritt. Der ursprüngliche Rahmen des Projekts war der Wunsch nach einer Einbeziehung marginalisierter junger Menschen in einen Konsultationsprozess der Europäischen Union (ehem. Strukturierter Dialog, bald Youth Dialogue), durch welchen junge Menschen die Möglichkeit haben bei Themen, die sie betreffen, mitzureden. Die Ergebnisse, welche hier in Form der 10 Erfolgsfaktoren vorliegen, stellen den Sukkus der Erfahrungen aus den fünf beteiligten Jugendzentren dar, der im Rahmen einer Fokusgruppe formuliert und ausgewertet wurde. Angeleitet wurde dieser Prozess von unserer Projektpartnerin, der steirischen Fachstelle für Kinder- Jugend- und Bürger_innenbeteiligung (beteiligung.st). Auch wenn die Ergebnisse des Projekts ursprünglich auf eine bessere Inklusion benachteiligter junger Menschen in EU-Konsultationsprozessen abzielten, sind sie sehr wohl auf andere politische Ebenen übertragbar und können dort Nutzen stiften bzw. ein besseres Verständnis schaffen. Hier sehr verkürzt die Erfolgsfaktoren: 1) Befragung allein genügt nicht |
Vortragender | Stephanie Deimel |
Kurzbeschreibung Vortragender | Politikwissenschafterin und Sozialarbeiterin, arbeitet seit 7 Jahren bei bOJA im Bereich der Qualitätsentwicklung Offener Jugendarbeit, Vernetzung und Leitung verschiedener Projekte. |
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Beschreibung | In Kärnten wurden in den letzten 3 Jahren vier umfangreiche Evaluationsforschungen im Kinder- und Jugendhilfebereich durchgeführt. Im Herbst startete ein gemeinsames Seminar mit der Universität Ljubljana, Fakultät Soziale Arbeit, über einen Systemvergleich der Kinder- und Jugendhilfe in Kärnten und Slowenien. In Zeiten knapper werdender Ressourcen gilt es für die Disziplin Soziale Arbeit zu zeigen, dass die Kinder- und Jugendhilfe noch genug Entwicklungspotential hat und die Inklusion der eigenen Randgruppen gelingen kann. Im Vergleich der beiden Systeme – auch wenn es hier noch viele Verständnisfragen gibt – zeigt sich, wo die Herausforderungen liegen und wo die Entwicklungschancen. Die empirischen Belege, wo es Verbesserungspotential gibt, ob im Bereich der Zielarbeit, der sozialen Diagnostik, der Schnittstellenarbeit, der Einbeziehung der Betroffen etc. begründen den Anspruch, mit den vorhandenen Ressourcen Weiterentwicklungen anzugehen. Gerade in Zeiten, wo demokratische Errungenschaften in Frage gestellt werden, ist eine umfassendere Einbeziehung der Betroffenen der Kinder- und Jugendhilfe wichtig. Die Begegnung auf Augenhöhe ist aber auch zwischen Behörde, Wissenschaft und privaten Organisationen, die mit der Durchführung von Hilfen beauftragt sind, ein notwendiger erster Schritt um zu zeigen, nicht nur "dass wir es schaffen" sondern, dass wir es (noch) besser können. |
Vortragender | Hubert Höllmüller, Miloslav Poštrak |
Kurzbeschreibung Vortragender | FH-Prof. Mag. Dr. Hubert Höllmüller ist Professor am Studiengang Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Kindheit/Jugend. Außerdem: internationaler Koordinator am Studiengang Soziale Arbeit, Lehre an der TH Köln, Supervisor (ÖVS) gerichtl. beeideter Sachverständiger, KIT Mitarbeiter, Forschungen im Kinder- Jugendhilfebereich und zum Westsaharakonflikt.
Miloslav Poštrak ist Dozent an der Fakultät für Soziale Arbeit der Universität Ljubljana (www.fsd.uni-lj.si). |
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Beschreibung | 18% aller Kinder und Jugendlichen in Österreich wachsen unter Bedingungen sozioökonomischer Benachteiligung auf. Die Kinderarmutsforschung belegt, dass materieller Mangel sich auf die gesundheitliche, soziale und kulturelle Entwicklung negativ auswirkt. Das Projekt Kinderarmut abschaffen der Volkshilfe hat das Ziel, dass jedes Kind, unabhängig von der Einkommenssituation seiner Eltern, alle Chancen hat und Kinderarmut in Österreich abgeschafft wird. Die Volkshilfe hat ein Modell entwickelt, das die Abschaffung von Kinderarmut durch die Einführung einer Kindergrundsicherung gewährleisten soll. Ziel dieser kindbezogenen Leistung ist es, dass die Teilhabe aller Kinder am gesellschaftlichen Leben sichergestellt ist. Ein Forschungsinstitut simulierte die Einführung dieses Konzepts in Österreich und kalkulierte den dafür notwendigen Finanzierungsaufwand. Die Ergebnisse sind bestechend: Die Kindergrundsicherung muss keine Utopie bleiben – sie erscheint eindeutig leistbar. Zur Untermauerung und Überprüfung dieser Annahme nimmt die Volkshilfe die Zukunft vorweg und setzt anhand von 20 armutsgefährdeten Kindern die Kindergrundsicherung um. Das Ziel ist es Kinder längerfristig finanziell zu unterstützen und sozialarbeiterisch zu begleiten, um Inklusion in der Gegenwart und Zukunft zu sichern. Indem Kinder und Jugendliche ihre Ziele und Bestrebungen selbst formulieren, indem sie Grenzüberschreitungen vornehmen, können gemeinsam Maßnahmen zur Beendigung von Ausgrenzungserfahrungen entwickelt werden. Die Leistung ermächtigt sozial benachteiligte Gruppen und zeigt anhand der Forschungsergebnisse auf, wie eine kindspezifische Leistung die Lebenswelt und die Gefühlslage der Betroffenen verändern kann. Auf innovative Weise wird aufgezeigt, wie gesellschaftliche Umverteilung gelebt werden könnte und die materielle Absicherung von armutsgefährdeten Kindern sichergestellt werden kann. Mit sozialwissenschaftlichen Methoden wird der Prozess der Veränderung durch die Kindergrundsicherung extern beforscht. Durch diese Ergebnisse kann ein Gegenentwurf zu menschenfeindlichen Zuschreibungen, welche Armut als negative und selbstverschuldete Eigenschaft konstruiert, entwickelt werden. Die aus diesem Projekt der Sozialen Arbeit gewonnenen Erkenntnisse sollen dabei unterstützen eine zivilgesellschaftliche Forderung zu erheben um in Folge eine österreichweite Umsetzung des Konzepts zu ermöglichen. |
Vortragende | Judith Ranftler, Erich Fenninger |
Kurzbeschreibung Vortragende | Judith Ranftler ist Sozialarbeiterin und Mediatorin. Masterstudien für Interkulturelle Kompetenz und Intercultural Conflict Management, berufliche Erfahrung im Flüchtlingsbereich und in der Kinder- und Jugendhilfe, aktuell beschäftigt bei der Volkshilfe Österreich, Fachbereich Kinder und Jugend, Fachbereich Asyl und Integration und als nebenberuflich Lehrende am FH Campus Wien.
Erich Fenninger ist Direktor der Volkshilfe Österreich. Sozialarbeiter, Magister der Sozialarbeitswissenschaften, Diplom Sozialmanagement und Organisationsentwicklung. Seit 2003 Bundesgeschäftsführer der Volkshilfe Österreich, Vorsitzender der Sozialwirtschaft Österreich, Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der FH St. Pölten, nebenberuflich Lehrender an der Fachhochschule FH Campus Wien, Dozent an der FH Burgenland |