ogsaTAGUNG 2019: Poster-Session mit Nachspeise

Menschenrechte, Ethik und demokratie-politisches Bewusstsein in der Ausbildung zum/r Sozialarbeiter*in. Eine Spurensuche am Institut für Soziale Arbeit an der FH JOANNEUM, Graz.
Poster-Titel Menschenrechte, Ethik und demokratie-politisches Bewusstsein in der Ausbildung zum/r Sozialarbeiter*in. Eine Spurensuche am Institut für Soziale Arbeit an der FH JOANNEUM, Graz.
Beschreibung Lothar Böhnisch formuliert in seinem Werk "Die Verteidigung des Sozialen - Ermutigungen für die Soziale Arbeit" für das Berufsfeld ein „Gebot der demokratischen und sozialethischen Parteilichkeit" (2018:57). Dieser Anspruch wird zum Anlass genommen, um die Ausbildung zur/m Sozialarbeiter*in dahingehend zu untersuchen, ob und in welcher Weise das aktuelle Studium darauf vorbereitet. Anhand der Schwerpunktsetzungen im Bachelor und Master Soziale Arbeit an der FH JOANNEUM wird dargelegt wie in der Ausbildung zum/r Sozialarbeiter*in Möglichkeiten/thematische Fenster vorhanden sind, um Menschenrechte, Ethik und ein demokratie-politisches Bewusstsein kontinuierlich zu thematisieren. Ein besonderes Format dafür sind Praxis- und Studierendenprojekte, die idealtypisch eine Brücke zwischen Ausbildung und Praxis sowie zwischen noch auszubildenden und erfahrenen Kolleg*innen darstellen. In diesen Projekten erfolgt neben dem Aufbau von Wissen zu "Handlungsfeldern", wie z.B. dem Wohnungslosenbereich oder einer Community-Work mit existenziell armen und/oder exkludierten Menschen, eine spezifische Form von Sensibilisierung für Fragen in Bezug auf Menschenrechte, Ethik und politischer Partizipation. Im Beitrag werden Beispiele aus Praxis- und Studierendenprojekten vorgestellt und aktuell Studierende ihre Einschätzung zum Studium in Bezug auf Menschenrechte, Ethik und politisches Bewusstsein einbringen. Zusätzlich wird anhand neu konzipierter Module gezeigt, welche Herausforderungen ein Berufseinstieg mit sich bringt und wie beim Abschluss des Bachelorstudiums ein Bewusstsein zu professioneller Identität gegeben ist und/oder eingefordert wird. Um Erneuerungen im sozialen Sektor bereits in der Ausbildung anzuregen werden in einem "future lab" Fragen an die Zukunft der Sozialen Arbeit formuliert.
ReferentIn Gertraud Pantucek mit Studierenden vom Institut für Soziale Arbeit / FH JOANNEUM Graz
Kurzbeschreibung ReferentIn Sozialanthropologin, Supervisorin, Sozialarbeiterin mit Theorie- und Praxiserfahrung in der Kinder- und Jugendhilfe, in der sozialen Bewältigung von Katastrophen und in der Arbeit mit Migrant*innen. Leitung des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit an der FH St. Pölten (2008 - 20015) und des Instituts für Soziale Arbeit an der FH JOANNEUM.
Daj Nostri in Vorarlberg Eine sich wandelnde Community im Fokus der Sozialen Arbeit
Poster-Titel Daj Nostri in Vorarlberg  Eine sich wandelnde Community im Fokus der Sozialen Arbeit
Beschreibung Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien gehören zu den ersten Gastarbeitenden in Österreich und konnten sich über die Jahre hinweg als eine der größten Gruppen an Zugewanderten etablieren. Im Zuge der Jugoslawien-Kriege der 1990er trat anstelle der Zugehörigkeit zum jugoslawischen Staat eine entsprechende zu einem der Nachfolgestaaten des vormaligen Nationenbundes - zumindest auf dem Papier, nicht aber zwangsläufig in Bezug auf Identität. Dies zeigt sich am Beispiel der Daj Nostri, einer relativ unsichtbaren Rumänisch sprechenden Volksgruppe innerhalb der serbischen Gemeinschaft, die unter eben diesem Endonym in der Diaspora anzutreffen ist. Von der österreichischen Mehrheitsgesellschaft aufgrund ihres Herkunftslandes als Serbinnen und Serben wahrgenommen, existieren hinsichtlich Sprache und Traditionen deutliche Unterschiede zu diesen. In der Masterarbeit des Autors werden relevante Aspekte über den identitären und kulturellen Hintergrund der Community nachgezeichnet, um so konkretes Wissen für Sozialarbeitende bereitzustellen. Darauf aufbauend werden Herausforderungen und Problemstellungen, die in der Diaspora vorzufinden sind, beschrieben sowie Handlungsmöglichkeiten der Sozialen Arbeit im Kontext Vorarlbergs (und darüber hinaus) hervorgehoben.
ReferentIn Mario Brändle
Kurzbeschreibung ReferentIn Absolvent des Masterstudiengangs "Interkulturelle Soziale Arbeit" an der Fachhochschule Vorarlberg
Einbahnstraße Rechtsextremismus? Lebensgeschichte ehemals rechtsextremer Frauen
Poster-Titel Einbahnstraße Rechtsextremismus? Lebensgeschichte ehemals rechtsextremer Frauen
Beschreibung Wie kann die Soziale Arbeit der Verbreitung von nationalistischen und menschenfeindlichen Haltungen entgegenwirken? So lautet eine der Fragen mit denen sich die diesjährige OGSA Tagung beschäftigt. Meine hervorragend beurteilte Masterarbeit die sich Schwerpunktmäßig mit Frauen und Rechtsextremismus beschäftigt, geht dieser Frage gleichsam auf den Grund. Neben der Beleuchtung von ehemals rechtsextrem orientierten Frauen -Aussteigerinnen aus der Szene, Expertinnen ihrer Lebenswelt und der rechtsextremen Subkultur – steht die Ausstiegshilfe aus der rechtsextremen Szene im Zentrum dieser Arbeit.

Die Intention der Arbeit besteht zum einen darin, die Perspektive der Aussteigerinnen aus der rechtsextremen Szene darzustellen und unter sozialpsychologischen Gesichtspunkten zu analysieren. Andererseits sollen sowohl Momente, welche den Ausstiegen zu Grunde lagen als auch der Ausstiegsprozess an sich herausgearbeitet und analysiert werden. Um die Ausstiege der Frauen besser zu verorten, werden professionelle Ausstiegshilfen und Beratungen skizziert und kritisch beleuchtet. Im Rahmen der theoretischen Verortung wird versucht das Phänomen des Rechtsextremismus sowie explizit rechtsextremer Frauen darzustellen.

Aktuelle Forschungsergebnisse und die Darlegung des aktuellen wissenschaftlichen Diskurses zum Thema runden dieses Vorhaben ab. Im Rahmen der qualitativen Untersuchung wurden biografisch-narrative Interviews geführt. Die Interviews und die Beziehung der Forscherin zum Forschungsthema und den Forschungsobjekten wurden im Zuge eines ethnopsychoanalytischen Prozesses bearbeitet.

Das Ergebnis der Arbeit bildet neben den individuellen Ausstiegsgründen der Frauen die Erkenntnis, dass Ausstiegshilfe und Ausstiegsberatung, wenn diese auch keinen Ausstieg garantieren können, unterstützend wirken. Für die Soziale Arbeit ergeben sich Forderungen, welche eine intensivere Auseinandersetzung im Rahmen der Ausbildung und Praxis mit dem Phänomen Rechtsextremismus sowie Genderkonstrukten als auch geschlechterbedingten Stereotypen verlangen. Fachkräfte sollten rechtsextreme Mädchen und Frauen stärker fokussieren und ihren möglichen Beitrag im Rahmen der Prävention rechtsextremen Gedankenguts und Ausstiegshilfe nicht unterschätzen.

ReferentIn Stefanie Kerschbaum
Kurzbeschreibung ReferentIn Sozialarbeiterin, Pädagogin und Aktivistin
Schulsozialarbeit: Vom Doppel- zum Tripelmandat
Poster-Titel Schulsozialarbeit: Vom Doppel- zum Tripelmandat
Beschreibung 1. Hintergrund und Forschungsinteresse

Aktuell findet ein Stellenausbau der Schulsozialarbeit statt. Primäres Ziel dabei ist die „Unterstützung der Chancengleichheit an Schulen durch SchulsozialarbeiterInnen" und in diesem Sinn die Partizipation und Integration von potentiell vulnerablen Menschen. Dies kann einerseits als vielversprechend bewertet werden, gleichzeitig wird der Schulsozialarbeit implizit die Aufgabe übertragen Funktionsdefizite des Schulsystems und des Gesellschaftssystems zu beheben. Im Spannungsfeld zwischen Hilfe und Kontrolle kämpft die Schulsozialarbeit gegen Ausschluss und Ausgrenzung an und hält dabei das selektierende System aufrecht. Dies bestätigt sich im Arbeitsschwerpunkt der Schulsozialarbeit, die vorwiegend darauf ausgerichtet ist mittels Einzelfallarbeit die aktuellen Probleme und Konflikte zu beheben.
Die gesundheitsfördernde Schule verfolgt das Ziel die bio-psycho-sozialen Bedürfnisse der jungen Menschen zu integrieren. Die Klinische Soziale Arbeit kann, ausgehend von ihrer ressourcenorientierten Perspektive, einen zentralen Beitrag zu einem gesundheitsfördernden und präventiven Zugang leisten.

2. Methodische Design und Vorgehen

Das methodische Design ist eine Triangulation. Auf Basis der internen Dokumentationen eines Schuljahres wurde das Anforderungsprofil der ifs -Schulsozialarbeit sowie die sozio-ökonomischen Einflussfaktoren untersucht. Ergänzend dazu erfolgte die Analyse der sozialarbeiterischen Methoden und Interventionen. Basierend auf den Ergebnissen der Analyse und orientiert an Fachliteratur erfolgte auf Grundlage von Leitfadeninterviews, eine qualitative Inhaltsanalyse.

3. Zentrale Ergebnisse

Die Ergebnisse der Dokumentenanalyse deuten auf eine psychologische Überformung hin und lassen wenig Raum, um auf Veränderungen der sozio-ökonomischen Verhältnisse von Schüler_innen hinzuwirken. Die Inhaltsanalyse ergibt ein unklares Kompetenzprofil der Schulsozialarbeit und verweist auf die Notwendigkeit der Integration von sozio-ökonomischen Aspekten, sowie einer verstärkten ressourcenorientierten Perspektive.

4. Schlussfolgerung

Sozio-ökonomische Bedingungen und die gesunde Entwicklung der Schüler_innen zeigen einen eindeutigen Zusammenhang. Um mögliche Verknüpfungen zwischen den sozio-ökonomischen Bedingungen und den manifesten Auffälligkeiten der Schüler_innen herstellen zu können, bedarf es einer gezielten Aktenführung, welche als Begründungsgrundlage für sozialpolitische Forderungen dienen kann.

ReferentIn Elke Martin
Kurzbeschreibung ReferentIn Absolventin des Masterstudiengangs Klinische Soziale Arbeit an der Fachhochschule Vorarlberg, Jungendkoordinatorin Standort Montafon (Vorarlberg, Österreich)
Refugees in Vocational Trining – RevoT
Poster-Titel Refugees in Vocational Trining – RevoT
Beschreibung Im Rahmen des Erasmus+ Projekts “Refugees in Vocational Training – RevoT” (2016-2018) fand ein Austausch zur Verbesserung der Arbeitsmarktsituation von Geflüchteten in den sieben Partnerländern (Deutschland, Griechenland, Italien, Kroatien, Österreich, Niederlanden, Spanien) statt. Der Schwerpunkt lag dabei auf Asylberechtigten, d.h. auf Personen mit positivem Asylbescheid, die über einen formalen Zugang zu Bildungsangeboten und dem Arbeitsmarkt verfügen. Trotzdem gibt es viele Barrieren, die es zu überwinden gilt, bevor für anerkannte Flüchtlinge eine gleichberechtigte Teilhabe gewährleistet ist.
Mittels eines Fragebogens wurden in den Partnerländern Maßnahmen erhoben, die sich auf die berufliche Bildung und Arbeitsmarktintegration beziehen. Einige Einrichtungen wurden im Rahmen von Studienbesuchen besucht. Bei den Recherchen wurden vielfältige Zugänge deutlich, die einen Beitrag zu einer verbesserten Arbeitsmarktinklusion leisten. Diesbezüglich wurden sieben Kategorien herausgearbeitet: Allgemeine Orientierung auf dem Arbeitsmarkt, Ansätze für spezifische Sektoren des Arbeitsmarktes, Vorbereitung auf die Universität, Anerkennung von Qualifikationen, Brücken zwischen beruflicher Weiterbildung und Unternehmen, Kultur als Ressource für die berufliche Integration, Einbeziehung von Flüchtlingsorganisationen. 40 Good Practice Beispiele wurden schließlich ausgewählt und den sieben Kategorien zugeordnet.
Darüber hinaus fand eine Beschäftigung mit den Rahmenbedingungen in den jeweiligen Partnerländern statt, denn die Beispiele können nicht unabhängig vom Kontext gesehen werden. Daher wurden statistische Daten zu den jeweiligen Ländern gesammelt und Überblicke zu den rechtlichen Voraussetzungen. Aufgrund ihrer geografischen Lage und ihres (sozio-politischen) Hintergrunds sind die Partnerländer auf unterschiedliche Weise gefordert, sich mit der Situation von Flüchtlingen zu befassen, entweder als Transitländer oder als Zielländer. Auch bei den institutionellen Gegebenheiten zeigten sich Unterschiede. In Kroatien, Italien, Griechenland und Spanien gibt es kaum landesweite staatlicher Maßnahmen zur Unterstützung von Flüchtlingen. Die Maßnahmen zur beruflichen Inklusion hängen v.a. von den Bemühungen der Zivilgesellschaft ab. In Österreich, Deutschland und den Niederlanden gibt es langjährige Erfahrungen bei der Integration von Migrant*innen und Geflüchteten und daher etablierte Strukturen, auf die auch aktuelle Maßnahmen aufbauen.
ReferentIn Helga Moser
Kurzbeschreibung ReferentIn Mag.a Helga Moser ist Mitarbeiterin am Institut für Soziale Arbeit der FH Joanneum in der Forschung und Lehre (Bachelor und Master). Studium der Pädagogik und Geschichte an den Universitäten Graz und Maynooth/Irland. Forschungsschwerpunkte: Migration, Flucht & Soziale Arbeit, rassismuskritische Bildung, Differenzdiskurse, qualitative Sozialforschung. Langjährige Tätigkeiten in NGOs im Bereich Migration
Die Rolle der Sozialen Arbeit bei der Förderung des sozialen Zusammenlebens in der Migrationsgesellschaft: Eine quantitative Studie
Poster-Titel Die Rolle der Sozialen Arbeit bei der Förderung des sozialen Zusammenlebens in der Migrationsgesellschaft: Eine quantitative Studie
Beschreibung Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Konzept der Integration im Rahmen des sozialen Zusammenlebens. Basierend auf der Theorie und Praxis der sozialen Arbeit in der Migrationsgesellschaft liefert sie der Fachstelle für Zusammen.Leben der Marktgemeinde Lustenau lokale Interventionsmaßnahmen, um die Integration von volljährigen Personen mit bestimmten Migrationshintergründen zu fördern. Es wurden sechs relevante Themen, welche sich aus den Integrationstheorien und der Theorie der Sozialen Arbeit in der Migrationsgesellschaft ableiten lassen, untersucht. Unter Verwendung quantitativer Forschungsmethoden wurde eine zufällige, repräsentative Stichprobe, die aus 288 TeilnehmerInnen besteht, erhoben. Mit einer maximalen Fehlerspanne von ≈ ± 5,7 und bei einem Konfidenzniveau von 95,0% spiegelt die Stichprobe die Bevölkerung, welche aus 17861 volljährigen Personen besteht, hinsichtlich ihrer Nationalität und ihres Alters wider. Deskriptive und inferentielle Analysen wurden durchgeführt. Die inferentiellen Analysen ergab eine Reihe signifikanter, starker bis schwacher Assoziationen zwischen bestimmten Merkmalen der Stichprobe bspw. Nationalität, Alter, Bildung und Mehrsprachigkeit, und bestimmten Verhaltensweisen, Einstellungen und Erfahrungen. Die Ergebnisse wurden mithilfe der Problem- und Ressourcenanalyse zusammengefasst. Sowohl von den theoretischen Überlegungen als auch von den empirischen Ergebnissen lassen sich diverse Interventionsmaßnahmen ableiten, mit dem Ziel, die Adressaten zu befähigen, ihre Beteiligung zu erhöhen, ihre Anerkennung zu fördern, interkulturelle persönliche Kontakte zu fördern und Antidiskriminierungsmaßnahmen durchzuführen. Darüber hinaus wurden spezifische meso- und makrofokussierte Interventionsverfahren formuliert.
ReferentIn Ghassan Shleweet
Kurzbeschreibung ReferentIn Ghassan Shleweet absolvierte im September 2018 das Masterstudium Interkulturelle Soziale Arbeit an der Fachhochschule Vorarlberg und arbeitet seit November 2018 im Forschungszentrum für Sozial- und Wirtschaftswissenschaften der Fachhochschule Vorarlberg als Projektmitarbeiter.
Soziale Arbeit im Salon. Eine Analyse der klinisch-sozialarbeiterischen Diskurses über Sexarbeit in der Schweiz (1988-2016)

Download Beitrag zur Tagungsdoku:

Soziale Arbeit im Salon. Eine Analyse der klinisch-sozialarbeiterischen Diskurses über Sexarbeit in der Schweiz (1988-2016)

Poster-Titel Soziale Arbeit im Salon. Eine Analyse der klinisch-sozialarbeiterischen Diskurses über Sexarbeit in der Schweiz (1988-2016)
Beschreibung 1)Hintergrund
Der Plakatbeitrag ist aus folgenden Gründen anschlussfähig an das Tagungsthema: Er befasst sich mit der jahrzehntelangen Tätigkeit der Sozialen Arbeit in einem marginalisierten gesellschaftlichen Bereich: der Sexarbeit.
Insofern erhalten Inklusion und Partizipation vor dem Hintergrund hoher bürokratischer Hürden besondere Aufmerksamkeit und verlangen von der Sozialen Arbeit differenzierte und äußerst kenntnisreiche und professionelle Arbeit. Zudem stützt sich der folgende Plakatbeitrag auf eine Forschungsarbeit, die im Rahmen einer Masterarbeit eingereicht wurde und die mit einer Diskursanalyse die Entwicklung professioneller Sozialer Arbeit in diesem Feld und damit die Rolle der Sozialen Arbeit in Bezug auf eine inklusive Gesellschaft reflektiert.
2/3)Methodisches Design
Vor einem diskurstheoretischen Hintergrund wurde mit der Kritischen Diskursanalyse ein Quellenkorpus analysiert, der sich aus Jahresberichten von drei Schweizer sozialarbeiterischen Organisationen über den Zeitraum von 1988-2016 zusammensetzt. Die zentrale Fragestellung lautete, wie die Soziale Arbeit dieses Feld beschreibt und bearbeitet.
Nach der Beschreibung des diskursiven Kontextes wurde die Analyse in vier Schritten durchgeführt. Auf die Strukturanalyse des gesamten Korpus folgte eine Feinanalyse ausgewählter Texte. Beide wurden in einer Gesamtanalyse zusammengefasst und um eine Machtanalyse ergänzt.
4)Zentrale Ergebnisse
Die Arbeit identifizierte zentrale Argumente, Problemlagen und Wissensbestände des sozialarbeiterischen Diskurses über die Sexarbeit. Dabei zeigte sich erstens die klare Diskursposition aller drei Organisationen. Sie setzen sich dezidiert für die Anerkennung der Sexarbeit als eine reguläre, legale Erwerbsarbeit ein. Als zentrales Problem wird zweitens die ‚gesellschaftliche Doppelmoral’ beschrieben. Durch politisches Engagement, Projekt- und Öffentlichkeitsarbeit soll diese abgebaut werden. Drittens ermöglichte die Analyse beispielhaft einen Einblick in ein professionelles Handlungsfeld der Sozialen Arbeit und das häufig thematisierte Spannungsfeld des Tripelmandats.
5)Fazit
Die Arbeit wurde mit einer kritischen Reflexion der Klinischen Sozialen Arbeit abgeschlossen: Diese befasst sich mit der gesellschaftlichen Legitimation von Sozialer Arbeit im Feld, die – so die These – in erster Linie über das Argument der körperlichen Prävention und weniger über das selbsterklärte Ziel Sozialer Arbeit funktioniert.
ReferentIn Vera Blessing
Kurzbeschreibung ReferentIn Vera Blessing hat in der Schweiz Sozialpädagogik studiert und kürzlich an der FH Vorarlberg das Masterstudium in Klinischer Sozialer Arbeit abgeschlossen. Sie bringt langährige Erfahrung in der Primärprävention im Handlungsfeld Kinder, Jugendliche und Familien mit.
Practicies - Partnership against violent radicalization in the cities
Poster-Titel Practicies - Partnership against violent radicalization in the cities
Beschreibung Forschungsprojekt zu Präventionsmaßnahmen in Nizza, Tolouse, Tunis und Salzburg
ReferentIn Nedžad Moćević
Kurzbeschreibung ReferentIn Junior Researcher, FH Salzburg
Innovation durch Evaluation: Partizipative Methoden als Schlüsselfaktoren für die erfolgreiche Implementation eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements.
Poster-Titel Innovation durch Evaluation: Partizipative Methoden als Schlüsselfaktoren für die erfolgreiche Implementation eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements.
Beschreibung Der gegenständliche Beitrag zeigt die maßgebliche Rolle der Evaluation im Zuge der Implementierung eines nachhaltigen betrieblichen Gesundheitsmanagements (2,5 Jahre Projektlaufzeit) im Anschluss an ein dreijähriges Gesundheitsförderungsprojekt im Setting Langzeitpflege.
Die fachliche Expertise und Erfahrung des Evaluationsteams in den Bereichen Evaluation, Gesundheitsförderung und Pflege sowie in Bezug auf die Anwendung partizipativer Methoden trugen wesentlich zur erfolgreichen Etablierung eines Gesundheitsmanagements in den projektteilnehmenden Seniorenwohnhäusern bei. So erfolgte im Rahmen der formativen Evaluation u.a. in Gruppendiskussionen und qualitativen Interviews ein Wissenstransfer und eine Sensibilisierung zu den Themenbereichen Gesundheitsförderung und Gesundheitsmanagement bei den maßgeblichen Beteiligten. Auf der Basis theoretischer Modelle und Best-Practice-Beispielen und den in partizipativen Evaluationsverfahren gewonnenen Erkenntnissen erarbeitete das Evaluationsteam individuell angepasste Instrumente, wie ein BGM-Logbuch, ein jährliches Selbstevaluierungstool sowie einen BGM-Kalender. Weiters wurde mittels Feedback-Workshops die Praxistauglichkeit dieser Instrumente erprobt, welche den späteren Implementierungsprozess anleiteten. Mithilfe von Reflexionsgesprächen konnten wesentliche Eckpunkte verdichtet und für die Zukunft verbindlich festgehalten werden.
Eine der Grenzen externer Evaluation zeigt sich allein dadurch, dass sie auf die Projektlaufzeit reduziert ist, jedoch gerade die Übergangsphase des Implementierungsprozesses einer Begleitung bedürfe. Ein großer Vorteil des dargestellten Beispiels war in diesem Zusammenhang die insgesamt lange Laufzeit, die für Bewusstseinsbildung sowie die Generierung und Implementierung der individuellen Lösungen erforderlich war.
ReferentIn Maria Maislinger-Parzer, Ulrike Garstenauer
Kurzbeschreibung ReferentIn Mag.a Dr.in Maria Maislinger-Parzer ist Senior Researcher und Lecturer an den Studiengängen ‚Soziale Arbeit‘ und ‚Soziale Innovation‘ der Fachhochschule Salzburg.
Im Bereich Forschung leitet und bearbeitet sie überwiegend Projekte im Bereich Gesundheit und Gesundheitsförderung. Dabei stehen insbesondere der Nutzen für und der Transfer in die Praxis im Vordergrund (z. B. bei Evaluationsprojekten oder in der wissenschaftlichen Begleitforschung). An den Sozialstudiengängen sowie in den BA-Studiengängen Hebamme und Radiologietechnologie lehrt sie sozialwissenschaftliche Methoden, Gesundheitssoziologie und Public Health.Mag.a Ulrike Garstenauer ist Researcherin und Lektorin an den Studiengängen ‚Soziale Arbeit‘ und ‚Soziale Innovation‘ der Fachhochschule Salzburg. Sie beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit Sozial- und Gesundheitspolitik bzw. Public Health sowie Evaluationsforschung. Aktuell leitet sie ein Evaluationsprojekt im Bereich Gesundheitsförderung für benachteiligte Bevölkerungsgruppen und arbeitet an einem Aktionsforschungsprojekt zu Partizipation und Gesundheitskompetenz von geflüchteten Menschen mit.
PAGES – Bilder eines Aktionsforschungsprojekts
Poster-Titel PAGES – Bilder eines Aktionsforschungsprojekts
Beschreibung PAGES steht für Partizipation und Gesundheitskompetenz von Menschen mit Fluchterfahrung, die in Salzburg angekommen sind. Es ist ein Aktionsforschungsprojekt, welches durch partizipative Aktivitäten den Zusammenhang von Partizipation und subjektivem Wohlbefinden erforscht.
ReferentIn Doris Rosenlechner-Urbanek, Heiko Berner, Markus Pausch, Heike Rainer, Ulrike Garstenauer
Kurzbeschreibung ReferentIn Forschende und Lehrende am Studiengang Soziale Arbeit, FH Salzburg